Vietnam und Thailand – südlich von China gelegen, befinden sich die beiden fernöstlichen Staaten fast nebeneinander. Aber trotzdem liefern diese beiden exotischen Länder teilweise vollkommen unterschiedliche Eindrücke was ihre Landschaften, Sehenswürdigkeiten und kulturellen Besonderheiten angeht. Während Thailand seit Jahren schon ein beliebtes Urlaubsland für Touristen aus aller Welt darstellt und dementsprechend gut touristisch erschlossen ist, ist Vietnam als Reiseland weniger bekannt und vermag es, mit unberührten Landschaften zu begeistern.
Thailand: Von abgeschiedenen Bergdörfern bis zur 10-Millionen Metropole – eine Reise, unzählige Erlebnisse
Die Erbmonarchie Thailand wird häufig als Land des Lächelns und des Genusses bezeichnet – ein Titel, der alleine schon neugierig macht auf dieses ferne Land in Südostasien. Denn diese Betitelung kommt nicht von ungefähr, sondern fasst ziemlich gut die Lebenseinstellung der Thailänder zusammen.
Arm, aber zufrieden: Die Lebenseinstellung der Thailänder
Der Großteil der Bevölkerung in Thailand gilt im Allgemeinen als relativ arm, gerade Menschen, die im landwirtschaftlichen Bereich arbeiten, was die meisten tun – schließlich hat Thailand dank seines warmen Klimas eine recht üppige Natur, die von Früchten und Gemüse über Kräuter bis hin zu Gewürzen jede Menge Lebensmittel liefert. Entsprechend ist Essen ein großes Thema in Thailand. Es geht nicht nur darum, seinen Hunger zu stillen, Mahlzeiten zu sich zu nehmen ist auch stets ein gesellschaftliches Ereignis, das die Menschen genießen und feiern. Bei der Zubereitung der leichten Reis-, Fisch- und Nudelspeisen wird außerdem auf gesunde und frische Zutaten geachtet – so werden die Gerichte nicht nur lecker, sondern tragen auch zu einem gesunden Lebensstil bei.
Trotz ihrer Armut bezeichnen sich die Menschen in Thailand selbst als glücklich und zufrieden, und genau diesen Anschein vermitteln sie auch den Urlaubern, die durch ihr Land reisen: Sie begegnen ihnen entgegenkommend, gastfreundlich und herzlich.
Ein angenehmes Leben und Spaß sind die Dinge, die den Menschen in Thailand besonders wichtig sind – was natürlich nicht heißt, dass dort niemand unangenehme Arbeiten verrichtet. Aber wenn schon, dann versuchen sie sich diese Aufgaben so angenehm wie möglich zu gestalten und auch möglichst wenig Zeit mit ihnen zu vergeuden.
Dass eine so friedliche, bescheidene und positive Religion wie der Buddhismus das Leben in Thailand stark prägt, ist sicherlich mit ein Grund für die dort vorherrschende lebensbejahende Einstellung.
Bangkok: Eine Weltmetropole zwischen Moderne und Tradition
Thailands Hauptstadt Bangkok vereint zwei Elemente miteinander, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, auf den zweiten jedoch eine faszinierende Kombination bilden: Moderne und Internationalität auf der einen, und religiöse sowie kulturelle Traditionen auf der anderen Seite.
Bei Nacht leuchtet und glitzert die Weltmetropole mit insgesamt etwa 10 Millionen Einwohnern in den buntesten Farben und Touristen können sich in Restaurants, Bars, Kneipen und Clubs amüsieren. Die zentralen Orte und Straßen des Nachtlebens sind unter anderem Nana-Plaza und Soi-Cowboy. für sehr günstigstes leibliches Wohl sorgen unzählige kleine Imbiss-Stände, die verteilt aufs ganze Zentrum Frittiertes sowie schnelle Reis- und Nudelgerichte anbieten. Ein besonderes Erlebnis ist sicherlich auch der Besuch eines Nachtmarktes, wo mit Kleidung, Schmuck, Accessoires und vielen anderen Waren gehandelt wird. Einer der bekanntesten Nachtmärkte ist der Suan Lum Night Bazar.
Bei Tag hingegen erleben Besucher Bangkok als wunderschöne und bezaubernde Kulturstadt sowie als Zentrum des thailändischen Buddhismus. Der große Königspalast ist ein Ort, der alleine schon deswegen sehr sehenswert ist, weil er für die thailändische Bevölkerung so eine enorm wichtige Rolle spielt – schließlich hat der König beim Volk einen sehr hohen Stellenwert und wird in besonderem Maße verehrt. Der helle, golden schimmernde große Palast wird jedoch seit dem frühen 20. Jahrhundert nicht mehr bewohnt, sondern dient zeremoniellen Zwecken, zum Beispiel für Staatsempfänge, und ist aufgrund seiner Pracht natürlich nach wie vor ein starker Touristenmagnet. Auf dem Gelände des großen Palastes befindet sich auch der Wat Phra Kaeo, ein Tempel, der das Nationalheiligtum Thailands birgt: Die Smaragdbuddhafigur. Mit seiner wertvollen Figur, aber auch weiteren beeindruckenden Elementen und wunderschönen, filigranen Verzierungen gehört der Wat Phra Kaeo zu den beliebtesten und meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Thailands. Doch auch andere Tempel ziehen mit ihrer einzigartigen Architektur viele Besucher an, darunter der Wat Pho und der Wat Suthat. Weitere Reiseinspirationen und konkrete Thailand Reisen gibt es z.B. hier.
Die Sonneninsel Koh Samui
Die Insel Koh Samui bietet einen Anblick wie aus dem Bilderbuch: Weiß schimmernde Sandstrände, satte grüne Kokospalmen und das türkisfarbene Meer ergeben eine idyllische Traumlandschaft, die jedem Badeurlauber und Naturfan den Atem raubt. Egal wann im Jahr – immer herrschen hier hochsommerliche, für den Badeurlaub perfekte 30 Grad und mehr.
Seit Jahren ist Koh Samui, häufig auch als die Sonneninsel bezeichnet, beliebt bei Urlaubern, die durch Thailand reisen. Die Menschen dort haben auf diese Entwicklung reagiert und bieten inzwischen jede Menge toller Angebote für Touristen, angefangen vom Wassersport wie Tauchen, Schnorcheln oder Surfen bis hin zum aufregenden Motorsport im offenen Gelände.
Eine schöne Möglichkeit, möglichst viele der sehenswerten Orte der Insel kennenzulernen, ist die 50 Kilometer lange Rundfahrt über die Panoramastraße.
Diese Straße führt vorbei am spektakulärsten Wasserfall der Insel, einer Schmetterlingsfarm, einem Zentrum für Affendressur und zahlreiche romantische, verträumte Fischerdörfer.
Koh Samui ist von Bangkok aus sehr gut zu erreichen. Der Flug dorthin dauert gerade einmal etwa 70 Minuten.
Unberührte Natur in Thailand
Im Norden zeigt sich Thailand von seiner ursprünglichen und naturbelassenen Seite. Hier dominieren dichtes Dschungelgebiet, Berglangschaften, abgeschiedene Dörfer, die von Bergstämmen bewohnt werden, und zahlreiche faszinierende Tiere genießen ein ruhiges Zuhause. Obwohl wilde Elefanten in Thailand leider inzwischen eine Seltenheit sind, leben die verbliebenen wilden Dickhäuter hauptsächlich in Nordthailand.
Zwar ist auch der Norden touristisch ebenfalls gut erschlossen und sicher, aber dennoch ist hier deutlich weniger Betrieb als etwa in Bangkok oder auf Koh Samui.
Wer Nordthailand bereist, dem empfiehlt sich vor allem eine Rundreise. Eine solche kann unter anderem durch Städte wie Pai, Chiang Mai und Chiang Rai führen, die zwar weniger berühmt sind, aber dennoch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten haben und von wunderschönen Landschaften umgeben sind.
Thailand ist also alles in allem ein beeindruckendes Land mit einer exotischen, spannenden Kultur und Lebensart sowie unvergleichlichen Naturbildern. Für Touristen aus Deutschland ist der Thailandurlaub auch gar nicht schwer umzusetzen, denn sie benötigen kein Visum für die Einreise, sondern lediglich einen gültigen Reisepass.
Vietnam – das Land für Abenteurer und Asien-Experten
Vietnam ist als Urlaubsland weniger bekannt und entsprechend weniger touristisch erschlossen, doch während der südlichste Staat Südostasiens lange Zeit eher für seinen Krieg gegen die USA in den 1960er und 1970er Jahren bekannt war, wird die Tourismusbranche seit Jahren immer umfangreicher – zurecht, denn in Vietnam gibt es einiges zu bestaunen wie man beim vietnam-reiseprofi.com und ähnlichen Anbietern gut nachvollziehen kann. Dennoch hält sich ebendiese auch nach wie vor in Grenzen, was viele Reisende, die Südostasien von seiner unberührten Seite kennenlernen möchten, als großen Vorteil empfinden.
Leben und Kultur in Vietnam
Die Lebenseinstellung der vietnamesischen Bevölkerung unterscheidet sich deutlich von jener in Thailand. Freundlichkeit und breit lächelnde Gesichter sind hier weniger selbst verständlich, eher wirken die Menschen hier oft ernst und teilweise sogar etwas abweisend – jedoch nur, wenn auch ihnen nicht mit Freundlichkeit begegnet wird. Wer nett zu einem Vietnamesen ist, kann davon ausgehen, ebenfalls nett behandelt zu werden.
Die Vietnamesen gelten als sehr fleißiges und korrektes Volk. Arbeit spielt im Alltag meist die wichtigste Rolle, und die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig.
Religion spielt in Vietnam eine ziemlich untergeordnete Rolle. Auch wenn es dort einige buddhistische Bauwerke gibt, sind die meisten Menschen Atheisten, und viele setzen sich aus verschiedenen Einflüssen ihre eigene Religion zusammen. Was jedoch für viele Vietnamesen sehr wichtig ist, ist der Ahnenkult. Sie verehren ihre toten Vorfahren und fragen sie an den Ahnenaltären, die sie zuhause haben, um Rat und Hilfe.
Zwar wird etwa 65 % der Fläche Vietnams von Bergvölkern besiedelt, das heißt aber nicht, dass Vietnam nicht auch für einen traumhaften Badeurlaub geeignet ist, denn an den Küstengebieten gibt es auch dort wunderschöne Sandstrände mit Palmen. Außerdem wurden in den letzten Jahren immer mehr Hotels und Resorts für Touristen eröffnet.
Die Kalkfelsen in der Halong-Bucht: Das Wahrzeichen Vietnams
Im Norden Vietnams, in der sogenannten Halong-Bucht oder Vin Ha Long, wie sie auf vietnamesisch genannt wird, ragen 1969 große und kleine Kalkfelsen in die Höhe, die zusammen ein einzigartiges Naturbild ergeben – seit 1994 gehören die Halong-Kalkfelsen sogar zum UNESCO Weltkulturerbe. Viele der Kalkfelsen sind komplett von Pflanzen bewachsen, auf den größeren von ihnen befinden sich sogar dichte Dschungelgebiete. Auch zahlreiche faszinierende Höhlen und Grotten mit grotesken Gebilden aus Stalaktiten und Stalagmiten lassen sich in den Felsen besichtigen.
Die Reisen zu den Kalkfelsen finden prinzipiell mit dem Boot statt, dazwischen gibt es immer wieder einen Halt an markanten Sehenswürdigkeiten wie etwa besonders interessanten Höhlen.
Vietnams Hauptstadt Hanoi – vom Westen unberührt
Auch wenn Länder kulturell vollkommen anders ticken als der Westen, so sind die Hauptstädte meistens zumindest bis zu einem gewissen Grad international geprägt und deutlich moderner, mit mehr oder weniger westlichen Einflüssen, als der Rest des Landes. Für Hanoi, die Hauptstadt Vietnams, gilt das nicht wirklich.
Das Altstadtviertel ist zwar touristisch erschlossen, bietet die meisten Sehenswürdigkeiten und hier können sich fremdsprachliche Reisende am ehesten verständigen, aber auch hier ist alles hauptsächlich vietnamesisch. Internationale Laden- oder Restaurantketten gibt es kaum, stattdessen jede Menge Straßenverkäufer, die vietnamesisches Essen, vor allem Reis- und Nudelgerichte oder die berühmte Suppe Pho, verkaufen. Sehr spannend sind in der Altstadt die 36 Gassen, da jede von ihnen einer anderen Berufsgruppe gewidmet ist. Besonders sehenswert und im Sommer wunderschön idyllisch ist der Hoan Kiem See, der sich ebenfalls in Altstadtnähe befindet und wo Reisende in den umliegenden Cafés ihre Seele baumeln lassen können. Einen schönen Eindruck von Hanoi mit vielen Bildern liefert dieser Reisebericht.
Die größte Stadt Vietnams ist übrigens nicht Hanoi mit etwa 6,5 Millionen, sondern mit etwa acht Millionen Einwohnern Ho-Chi-Minh. Dort ist, besonders für Reisende, die sich für die Geschichte Vietnams interessieren, das Tunnelsystem von Cu Chi sehr sehenswert, wo sich während des Vietnamkrieges die Vietkong-Kämpfer versteckt haben.
Vietnam ist zwar für Touristen offen und auch ein sehr sicheres Reiseland, das nach Beantragung eines Online-Visums auch ohne weitere Probleme bereist werden kann, aber dennoch wirkt es auf die meisten Europäer fremder und wilder als Thailand – die einen Urlauber könnte dies abschrecken, andere hingegen werden das Land vor allem deswegen so reizvoll finden. Prinzipiell wird ein Vietnam-Urlaub besonders jenen Menschen empfohlen, die entweder schon Erfahrungen mit anderen Staaten in Südostasien haben oder aber im Urlaub insbesondere etwas wirklich Außergewöhnliches erleben, und nicht hauptsächlich am Strand liegen und feiern möchten. Thailand hingegen ist das perfekte Urlaubsland für Asien-Neulinge.
Artikelbild: Koh Samui, Thailand | Foto: Arnie Papp | Lizenz: CC BY 2.0